Fast jeder fünfte Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Trotz dieser hohen Zahl findet die Krankheit Depression noch immer nicht die Aufmerksamkeit, die sie bekommen sollte. Depression wird von vielen gerade in der Arbeitswelt belächelt, als schlechte Verstimmung abgetan und zählt nicht als „richtige“ Krankheit. Es bedarf hier einer Sensibilisierung der Arbeitgeber. In der Gesellschaft und in der Behandlung brauchen wir eine Gleichstellung von psychischen Krankheiten mit körperlichen Erkrankungen. Wiederum wird deutlich, dass der Mangel an Therapieplätzen systematisch ist, denn wie bereits erwähnt, gibt es auch hier zu wenig Therapieplätze und zu lange Wartezeiten.
Wir benötigen gut aufgestellte, niedrigschwellige und kurzfristig verfügbare Hilfsangebote. Langfristig gilt es aber nicht nur, die Behandlungsangebote zu verbessern, sondern die Ursachen hierfür zu beseitigen. Eine solide Präventionsarbeit für psychische Gesundheit entlastet nicht nur die Gefährdeten, sondern auch die Krankenkassen. Gerade Kinder, die durch die Pandemie extrem hohem psychischen Stress ausgesetzt sind, laufen Gefahr, später unter den Folgen zu leiden. Wir dürfen diese Generation nicht aus den Augen verlieren. Auch Kinder von psychisch kranken Eltern müssen gesehen werden und dürfen nicht mit der häuslichen Situation allein gelassen werden.